Ein Tier adoptieren - Was erwartet mich?
Eine Auslandsadoption ist eine große Veränderung in Ihrem und in dem Leben des adoptierten Tieres.

Einen neuen Freund für‘s Leben finden. Unbezahlbar.

Schön, dass Sie sich für unsere Schützlinge interessieren. Bevor Sie sich in den vielen Augen unserer pelzigen Freunde verlieren, möchten wir Ihnen wichtige Informationen mit auf den Weg geben, die sehr wichtig für Ihre Entscheidung sind. Denn diese muss wohl überlegt sein. Eine Adoption oder das Angebot einer Pflegestelle ist aktiver Tierschutz und kein „Kauf“ oder „Leihen“ eines Haustieres. Es gibt auch kein Umtauschrecht, wie bei Amazon. Wir helfen Lebewesen und betreuen diese teilweise über viele Monate oder auch Jahre. Unser gesamtes Herzblut steckt in der Vermittlung und wir haben nur das eine Ziel: ein liebevolles Zuhause für unsere Schützlinge zu finden.

Daher möchten wir Sie bitten, dass Sie sich viele Gedanken machen und sich gut informieren. Dabei möchten wir Ihnen helfen.

In unseren Sheltern (Tierheimen) und Auffangstationen warten unzählige Hunde und Katzen auf ein Zuhause. Bitte beachten Sie, dass jedes Tier eine Geschichte mitbringt, die meist unbekannt ist. Manche sind Optimisten und packen das neue Leben direkt am Schopfe. Andere brauchen etwas länger, um mit den neuen Anforderungen in unserer Welt zurecht zu kommen.

Neues Körbchen - Neues Glück

Bevor Sie sich für eine Adoption direkt aus dem Ausland entscheiden, sollten Sie sich damit auseinandersetzen. Der kostenlose Leitfaden „Neues Körbchen – neues Glück. Ein Leitfaden zur Eingewöhnung Ihres Tierschutzhundes“ des IBH (Internationaler Berufsverband der Hundetrainer:innen) gibt viele praktische Ratschläge, mit denen Sie Ihren Hund bei der Eingewöhnung unterstützen, ihn besser verstehen und Missverständnisse vermeiden können. Lesen Sie es sich bereits jetzt durch, bevor ein Tierschutzhund zu Ihnen kommt.

Um Sie bei Ihrer Entscheidung zu unterstützen, haben wir Ihnen weitere wichtige Punkte zusammen gestellt zu den Themenbereichen „Hund oder Katze aus Rumänien“, „Wesen & Verhalten“ und das ebenso relevante Thema „Gesundheit & Krankheit“.

Ein Tier aus Rumänien: Was muss man wissen?

Eine Auslandsadoption ist eine große Veränderung in Ihrem und in dem Leben des adoptierten Tieres.

Egal, wie schrecklich sein Vorleben ist und war, es war sein Zuhause und alles war bekannt: Die Menschen, die Abläufe, die Reize. Jeder Tag im Shelter ist gleich. Der Umzug in eine völlig neue Welt, kann den ein oder anderen Schützling erst einmal überfordern.

Wir und unsere Helfer:innen vor Ort geben unser bestes, die Tiere gut einzuschätzen, damit sie ein passendes Zuhause finden. Aber das Habitat ist nach Ausreise ein völlig neues. Wir können nicht vorhersagen, wie unser Schützling in unserem urbanen Umfeld, selbst wenn ländlich, und im engen Zusammenleben mit den Menschen, reagieren wird.

Viele nehmen es locker und freuen sich über die Zuwendung und sind sehr stressresistent. Andere benötigen etwas länger und brauchen eine langsame und behutsame Einführung in unser Leben.

Nach der langen Reise und dem damit verbundenen Umzug kommen die Tiere das erste Mal mit der Enge unseres Lebens in Kontakt. Im Tierheim oder in der Auffangstation ist für jeden einzelnen Hund nur wenig Zeit, daher sind Menschen und große Zuwendung ihrerseits erst einmal unbekannt(er). Die meisten kennen kein Haus oder eine Wohnung und damit auch nicht das Zusammenleben mit dem Menschen. Viele neue Eindrücke und Reize prasseln zeitgleich auf sie ein und können die Tiere überfordern.

Was kann mich bei Adoption alles erwarten?

  • Die meisten Hunde kennen das Leben in einem Haus oder einer Wohnung nicht. Es ist meist sehr einengend für die Hunde, da sie nicht „durch“ die Wände schauen können.
  • Die meisten Hunde sind nicht stubenrein bei Ankunft. Auch frisch kastrierte Rüden können noch im Haus markieren bei Unsicherheit.
  • Es ist möglich, dass der Hund Möbel, Gegenstände oder Kleidung zerstört. Es ist aber nie etwas Persönliches gegen Sie.
  • Es ist möglich, dass Hunde die ersten Nächte weinen und heulen.
  • Es ist möglich, dass Hunde bei jedem Geräusch-Reiz bellen, da sie es noch nicht einordnen können.
  • Die Hunde kennen keine Leine und das ist eine große Einschränkung für die Hunde, die erst erlernt werden muss. Insbesondere in Hundebegegnungen oder bei Angstauslösern (z.B. fremde Männer).
  • Bei Mehrhundehaltung ist es immer möglich, dass sich Hunde nicht auf Anhieb (oder auch nach einiger Zeit erst sichtbar) verstehen. Selbst wenn beide ansonsten verträglich sind. Es ist Ihre Verantwortung, dass niemand zu Schaden kommt und einen positiv arbeitenden Hundetrainer hinzuzuziehen.
  • Auch, wenn die Hunde im Zwinger die meiste Zeit alleine waren. Es ist etwas völlig anderes in einem Familienverbund und in der Wohnung/Haus plötzlich alleine sein zu müssen. Die Hunde benötigen möglicherweise kleinschrittiges und positives Training. Sie benötigen einen Notfallplan, falls der Hund starke Trennungsängste hat und das Training nicht so schnell voran geht, dass der Urlaub für die Eingewöhnungszeit ausreicht.
  • Hunde im Büro brauchen einen Rückzugsort. Nicht jedes Büro ist für jeden Hund geeignet. Auch hier benötigen Sie einen Notfallplan, falls der Hund im Büro zunächst noch überfordert ist. Das kann sich z.B. in Knurren oder auch Bellen äußern.
  • Es kann mehrere Monate oder Jahre dauern, bis unerwünschtes Verhalten nicht mehr gezeigt wird. Es muss an diesen Verhalten positiv trainiert werden, damit kein zu großer Frust zwischen Mensch und Tier entsteht.
  • Ein Hund kostet Geld: Futter, Tierarzt/Medikamente oder Kosten für einen guten Trainer sollten immer fest eingeplant sein.
  • Ein Hund kann Krankheiten mitbringen oder im Laufe der Jahre bekommen. Das kann teuer werden und auch eine Belastung durch nötige pflegerische Maßnahmen. Wir gehen davon aus, dass Sie in guten und in schlechten Zeiten zu Ihrem Familienmitglied stehen.
  • Ein Hund wird Sie die nächsten Jahre begleiten. Wir gehen davon aus, dass Sie Ihre Lebensumstände (Trennung vom Partner, Jobwechsel, Kinder etc.) so gestalten, dass Sie ein Familienmitglied (den Hund) nicht mehr abgeben.

JETZT SPENDEN

Nicht alle Hunde haben das Glück reisen zu können und harren lange – manchmal Monate, manchmal Jahre – aus. Für jedes gereiste Tier kommt ein Neues nach, welches von den Hundefängern gebracht wird. Jedes Tier soll medizinisch versorgt werden und ausreichend Futter haben. 

Aber nicht weniger wichtig sind unser kontinuierlichen Kastrationen und groß angelegten Kastrationskampagnen. Nur damit können wir langfristig Tierleid verhindern. 

Helfen Sie uns, zu helfen!