Katzenkrankheiten im Überblick

In guten, wie in schlechten Zeiten. Das wünschen wir uns für unsere Schützlinge. 

Lebenslange Freundschaft

Bedenken Sie vor Adoption, dass eine Katze jederzeit krank werden oder bereits mit einer Krankheit ankommen kann. Dies ist mit Kosten und möglicherweise pflegerischen Maßnahmen verbunden. Wir empfehlen bei Freigängern eine OP-Versicherung abzuschließen, so dass dem neuen Familienmitglied es nie an etwas fehlen wird.

Rumänien hat keinen deutschen Standard

Unsere Katzen bewohnen in Zalau und Cluj eine Katzen-WG. Dort befinden sich zwischen 20 und 50 Tiere, je nach Standort. Natürlich werden sie bestmöglich medizinisch versorgt und der Hygienestandard ist hoch. Aber es ist unmöglich alle Tiere prophylaktisch zu Röntgen, zu Schallen oder Blutuntersuchungen durchzuführen. Daher können wir nicht ausschließen, dass die Katzen bisher unendeckte Krankheiten haben.

Bestmögliche Versorgung

Wenn eine Krankheit oder Verletzung vor Ort entdeckt wird, dann behandelt selbstverständlich der örtliche Tierarzt oder bei komplexeren Angelegenheiten bringen wir die Tiere in die Klinik in Cluj. Allerdings ist der medizinische Standart absolut nicht zu vergleichen mit dem uns gewohnten im deutschsprachigem Raum.

Alle unsere Katzen bekommen einen klinischen Check-up bevor sie reisen. Dieser ist Vorgabe der Veterinärämter und wird von den Tierärzt:innen in Rumänien mind. 48 Stunden vor der Reise duchgeführt. Dieser beinhaltet die Allgemeine Untersuchung auf die Reisetauglichkeit des Hundes. Sowie eine klinische Untersuchung, bei der die Ohren, Augen und Krallen angeschaut werden. Die Temperatur wird überprüft und die Katzen werden entwurmt und entfloht. Der Check sowie die verabreichten Medikamente werden im Reisepass, samt Datum, vermerkt. 

Unsere Katzen werden auf FIV und FeLV getestet, bevor sie ihre Unterkünfte oder Pflegestellen in Rumänien erreichen. So vermeiden wir bestenfalls das Ansteckungsrisiko der anderen Katzen. Bei Symptomen werden sie selbstverständlich auf andere in Frage kommenden Krankheiten getestet.

Alle Katzen bekommen die nötigen Impfungen nach den geltenden Impfempfehlungen der Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet). Unsere Katzen reisen geimpft gegen Tollwut, Katzenschnupfen (Infektion mit felinem Herpesvirus Typ 1 und felinem Calicivirus) und Panleukopenie (Felinem Panleukopenievirus) aus.

Ein Herz für Streuner e.V. rät grundsätzlich dazu, alle Impfungen nach den Herstellervorgaben einzeln zu impfen und nicht pauschal alle Impfungen jährlich zu verabreichen. Die Tollwutimpfung ist z.B. nur alle drei Jahre notwendig. 

Alle Katzen erhalten vor Ausreise ein Spot On gegen Flöhe und Zecken und werden entwurmt. Dennoch kann es vorkommen, dass die Tiere Parasiten mitbringen. 

Auch sollte bei Wurmbefall der Tierarzt konsultiert werden, ob erneut entwurmt werden muss. Eine Kotprobe gibt Ausschluss darüber, ob es gelähmte oder lebendige Würmer sind. 

Es gibt zweierlei Wirkmechanismen der Wirkstoffe gegen Würmer, manche Wirkstoffe greifen in den Eneriestoffwechsel der Würmer ein, sodass diese sich nicht mehr richtig ernähren können und absterben, andere führen bei den Würmern zu einer Lähmung. Je nach verwendetem Anthelmintikum, kann es sein, dass die ausgeschiedenen Würmer möglicherweise noch nicht abgestorben sind, jedoch infolge der Lähmung nicht mehr weiter im Darm parasitieren können.

Die Katze kann sich durch den Verzehr von mit Würmern infizierten Mäusen oder über den Kot infizierter Katzen mit Würmern anstecken und dient den Parasiten als Wirt. Bei Katzen kommen hauptsächlich Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer vor, die den Körper der Katze besiedeln. Je nach Wurmart kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. Häufig begleitet Durchfall und Erbrechen eine Wurmerkrankung bei Katzen.

Vorbeugen kann man nur mit einer prophylaktischen Behandlung.  Behandelt wird mit Breitbandanthelminthika.

Diese mikroskopisch kleinen Parasiten, die in der Fachsprache Giardia intestinalis heißen, können bei der Katze zu einer Giardiose führen. Die Einzeller befallen den Dünndarm, docken sich dort in der Schleimhaut an, vermehren sich dort und stören die Verdauung des Tieres. Besonders Katzen mit geschwächtem Immunsystem sind anfällig für eine Gardiose, wie Kitten oder ältere Katzen. Gesunde, erwachsene Katzen bleiben manchmal symptomfrei, wenn sie von Giardien befallen sind.

Zu den Symptomen zählen blutiger und meist schleimiger Durchfall, gelblicher Kot, Blähungen und Bauchkrämpfe, Erbrechen, Fieber und Abgeschlagenheit.

Giardiose ist medikamentös gut behandelbar. Ob Ihre Katze Giardien hat oder nicht, kann nur der Tierarzt eindeutig feststellen.

Katzenschnupfen ist eine Sammelbezeichnung für ansteckende Infektionskrankheiten, die sich durch Entzündungen in den Atemwegen und den Schleimhäuten bemerkbar machen. Auch können die Haut und in schweren Fällen auch die Lunge betroffen sein.

Es gibt vier verschiedene Erreger: Herpes- und Calici-Viren, aber auch Bakterien wie die Bordetellen (Bordetella bronchiseptica) oder Chlamydien (Chlamydophila felis.

Symptome sind: Schnupfen, Niesen, Husten, Fieber, schmerzhafte Geschwüre im Maulbereich, es können auch die Augen betroffen sein. Im schlimmsten Fall können Katzen ihr Augenlicht verlieren. Es können sich auch chronische Symptome entwickeln.

Katzenschnupfen ist gut heilbar und kann durch Impfen verhindert werden. Die Behandlung beschränkt sich auf die Gabe von Antibiotika, um bakterielle Folgeinfektionen zu bekämpfen.

Die Katzenseuche wird durch einen widerstandfähigen Virus, der hochansteckend ist, ausgelöst. Die Panleukopenie wird auch als Katzenseuche, Katzenstaupe, infektiöse Enteritis der Katze und Katzenpest bezeichnet. Bei ungeschützten Kitten kann der Virus tödlich sein.

Symptome sind: Erbrechen, Durchfall, Bauchweh, Fieber und Schwächung des Immunsystems.

Für den Tierarzt steht die Lebenserhaltung (soweit vertretbar) an allererster Stelle, daher erfolgt seine Behandlung durch Zufuhr von Flüssigkeit, Schmerzmitteln, krampflösenden Medikamenten, Medikamenten gegen Erbrechen und Durchfall, immunabwehrstärkenden Mitteln und Antibiotika gegen bakterielle Zusatzinfektionen. Leider kann aber auch der Tierarzt den Virus nicht abtöten. Das Immunsystem der Katze hat also die Aufgabe, den Erreger selbst zu bekämpfen und zu vernichten. Der Tierarzt kann die Katze beim Kampf gegen den Virus lediglich unterstützen und hierbei auch Serum-Antikörper oder felines Interferon einsetzen. Nicht nur die medikamentöse Behandlung des Tierarztes ist wichtig, sondern auch die liebevolle Pflege des Katzenfreundes. Die Pflege einer an Katzenseuche erkrankten Katze muss sehr intensiv und sorgfältig vonstattengehen. Die betroffene Katze ist meist nicht mehr in der Lage, rechtzeitig auf die Katzentoilette zu finden, da sie so enorm geschwächt ist, dass sie einfach dort unter sich lässt, wo sie gerade ist (sehr starker Durchfall). Nur mittels einer Impfung lässt sich die Infektion einer Katze sicher vermeiden!

Der Immundefizienz-Virus der Katzen, umgangssprachlich „Katzen-Aids“, ist eine virale Infektionskrankheit. Das Krankheitsbild ähnelt „FeLV“, allerdings sind die Krankheiten sehr verschieden. FIV wird hauptsächlich durch Bissverletzungen übertragen, dies geschieht beim Deckakt oder bei Revierkämpfen. Das Virus kann das Immunsystem schwächen und löst Folgeerkrankungen aus, die zum Tod führen.

Symptome sind z.B.: Gewichtsverlust, chronischer Durchfall, Zungen- und Zahnfleischentzündung, bakterielle Entzündung der Haut ausgelöst durch das geschwächte Immunsystem. FIV selbst zeigt keine Symptome.

Wir empfehlen, FIV-Katzen nicht (mehr) in den Freigang zu lassen. Vorrangig um sie selbst zu schützen. Jede Verletzung und jede Infektion, die ihr im Freigang eher als in der Wohnungshaltung begegnen kann, schwächt die Immunabwehr. Ebenso geht von FIV-Katzen in Wohnungshaltung keine Ansteckungsgefahr für andere Freigänger aus. Der Virus ist nicht auf Menschen übertragbar.

Die Abkürzung FIP steht für die „feline infektiöse Peritonitis“; eine ansteckende Krankheit, die sich in der Entzündung des Bauchfells äußert, gelegentlich aber auch das Brustfell angreift. Damit ist nicht das Haarkleid gemeint, sondern die Auskleidung der Körperhöhlen, also die Hülle, in der die inneren Organe in Bauch- und Brustraum liegen. Auslöser der weltweit verbreiteten Krankheit FIP ist eine aggressive Mutation des felinen Coronavirus.

Das feline Coronavirus wird vornehmlich über den Kontakt mit Kot, Speichel oder Nasensekret eines infizierten Artgenossen aufgenommen. Auch eine direkte Übertragung von Katze zu Katze ist über Speichel von Maul zu Maul oder vom Maul zur Nase möglich.

Symptome: leichter Schnupfen, Absonderung von Nasen- und Tränensekret, Fressunlust, Abmagerung, nicht abklingendes Fieber

Zur sicheren Diagnose der Krankheit stehen dem Tierarzt unterschiedliche Testmethoden zur Verfügung. FIP befällt meist jüngere Katen zwischen einem halben Jahr und fünf Jahren sowie Katzen-Senioren. Wenn Ihre Katze infiziert ist, bestehen relativ gute Chancen, dass die Krankheit nicht zum Ausbruch kommt. Ist FIP jedoch akut, stehen die Überlebenschancen der betroffenen Katze leider sehr schlecht.

FeLV steht für Felines Leukämievirus oder auch Katzenleukose. Das Virus, das vor allem durch Speichel zwischen Katzen übertragen wird, verursacht bei einigen der infizierten Tiere schwere Krankheitssymptome, die sehr variabel sein können. Neben bösartigen Tumoren, sind die häufigsten klinischen Symptome eine Immunsuppression sowie Anämien (Blutarmut).

Die Symptome der Leukose sind sehr vielschichtig und uncharakteristisch. Das ganze Immunsystem ist geschwächt, so dass jede eigentlich banale Erkrankung, die das Immunsystem normalerweise selbst in den Griff bekommt, auftreten kann.

Symptome, die auf FeLV zurückgehen: Anämie (Blutarmut), Gelbsucht, Gewichtsabnahme, Appetitverlust, Durchfall, Verstopfung Blut im Stuhl, verdickte Lymphknoten, Atemnot, allgemeine Lustlosigkeit, auffällig viel trinken

Leider gibt es keine Therapie, die zu einer Heilung führt. Die Behandlung gegen die Ursache der Erkrankung – das Virus – ist nicht möglich. Bestenfalls gelingt ein Zurückdrängen der Krankheit für eine gewisse Zeit. Da es kein sinnvolles Therapieverfahren gibt, muss auf die Vorbeugung besonderen Wert gelegt werden. Die sicherste Methode, die Krankheit zu verhindern, ist die Schutzimpfung.

Toxoplasmose ist eine Infektion, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii bei der Katze hervorgerufen wird. Allgemein gesunde Katzen, die mit Toxoplasmen infiziert werden, zeigen in den meisten Fällen keine Symptome; gelegentlich kann es zu Durchfall kommen. Junge Katzen oder Katzen mit geschwächtem Immunsystem zeigen hingegen Symptome wie Atemnot, Fieber, Husten, Durchfall, Schwäche und Entzündungen. Für Katzenwelpen, die bereits bei der Geburt infiziert sind, besteht ein hohes Risiko, an der Krankheit zu sterben.

Toxoplasmose kann auch auf Menschen übertragen werden.

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