FRAU SMILLA

FRAU SMILLA

Es gibt Hunde, bei denen man sofort spürt, dass sie schon viel zu viel erlebt haben. Hunde, die nichts sagen müssen, weil ihre Augen alles erzählen. Genau so ist es bei Frau Smilla. 

Die zarte, hellrote Hündin wurde in Bistrița aus katastrophaler Haltung befreit, nachdem Nachbarn den Behörden ihren Fall meldeten. Frau Smilla lebte an einer kurzen Kette, Tag und Nacht draußen – ohne Unterschlupf, ohne regelmäßiges Futter, ohne menschliche Zuwendung. Niemand kümmerte sich um sie, niemand behandelte ihre wunden Stellen oder schenkte ihr einen Moment der Wärme. 

Als sie endlich befreit wurde, war ihr Zustand erschütternd:
Ihr Körper war übersät mit kahlen, entzündeten Hautstellen, besonders an Brust, Rute und Beinen, das Fell stumpf und ausgefallen. Am Hals eine Wunde, die von der Kette herrührte. Und in ihren Augen lag dieser besondere Ausdruck, den man nie vergisst – eine Mischung aus Erschöpfung, Angst und einem winzigen Funken Hoffnung. 

Im Shelter wird Frau Smilla nun von unseren Tierschützern liebevoll umsorgt und medizinisch behandelt. Die Wunde am Hals heilt langsam ab, die Haut beruhigt sich, und ihr Fell beginnt langsam nachzuwachsen. Zum ersten Mal erfährt sie, wie sich eine sanfte Berührung anfühlt.
Sie ist schüchtern und vorsichtig, lässt sich aber anfassen, auch wenn sie dabei noch zittert. Es ist, als wolle sie glauben, dass es diesmal gut mit ihr gemeint ist – sie braucht einfach Zeit, um sicher zu sein. 

Trotz allem, was sie erlebt hat, zeigt Frau Smilla keine Aggression. Sie bleibt still, freundlich und zurückhaltend. Mit anderen Hunden versteht sie sich problemlos, sie sucht keinen Streit, sondern geht diesem eher aus dem Weg. 

Da Frau Smilla ihr ganzes Leben an einer Kette verbracht hat, kennt sie nichts von dem, was für andere Hunde selbstverständlich ist. Sie weiß nicht, wie es ist, in einem Haus zu leben, auf einer Decke zu schlafen oder in einem warmen Körbchen zu liegen. Stubenreinheit, Autofahren, Leinenführung, Alltagsgeräusche, Menschen in Bewegung – all das wird für sie völlig neu und anfangs vielleicht auch beängstigend sein. 

Für Frau Smilla suchen wir daher ganz besondere Menschen – Menschen, die bereit sind, nichts von ihr zu erwarten, sondern sie einfach ankommen lassen. Sie braucht Zeit, um zu verstehen, dass sie jetzt in Sicherheit ist. Liebevolle Geduld, sanfte Worte und ein stabiles Umfeld werden ihr helfen, sich zu öffnen und Vertrauen zu fassen. 

Mit der richtigen Begleitung wird Frau Smilla Schritt für Schritt lernen, was es bedeutet, ein geliebter Hund zu sein. Sie wird vorsichtig ihre Umgebung erkunden, beginnen, Berührungen zu genießen, und irgendwann vielleicht sogar zum ersten Mal fröhlich durch den Garten laufen. 

Wir sind uns sicher: Wenn Frau Smilla einmal angekommen ist, wird sie eine unglaublich treue, liebe Gefährtin sein. 

Frau Smilla reist gechipt, geimpft, entwurmt, kastriert, entfloht und mit EU-Heimtierausweis in ihr neues Zuhause. Sie wird nach positiver Vorkontrolle gegen eine Schutzgebühr von 500 Euro vermittelt. 

Wer schenkt Frau Smilla endlich das, was sie nie hatte – ein warmes Zuhause, in dem sie heilen, vertrauen und einfach Hund sein darf? 

Vielen Dank an Fran! Du hast Frau Smillas besonderen Namen gegeben. 

Stand: 24.10.2025