Die Geschichte von „Ein Herz für Streuner e.V.“

 

Im Oktober 2013 entschlossen wir, Sandra Baumeister und Birgit Dietlein-Rauschenbach, uns kurzerhand dazu, unseren eigenen Tierschutzverein zu gründen. Wir waren zu der Zeit in einem Verein aktiv, der in Bosnien-Herzegowina tätig war und sich um Hunde und Katzen kümmerte. Aber uns zog es immer mehr nach Rumänien und die Gründung von „Ein Herz für Streuner e.V.“ erfolgte noch im gleichen Jahr. Gestartet haben wir in der Nordrumänischen Stadt Bistrita, Transsilvanien. Dort waren die Zustände im öffentlichen Shelter katastrophal. Die Hunde wurden nur 3 mal die Woche gefüttert, kein Hund war geimpft. Wir starteten mit der Fütterung aller Hunde und der medizinischen Versorgung. In dieser Anfangszeit war vieles noch komplett neu. Selbst die Veterinärämter mussten sich neu aufstellen, um die wachsende Anzahl von Vereinen zu organisieren und die Einfuhr der Tiere zu kontrollieren. Es kam dazu, dass die grundsätzliche Erlaubnis für die Verbringung und die Vermittlung von Tieren erneuert wurde und alle Vereine diese absolvieren mussten. Sandra war die erste, die diese Prüfung vor dem Veterinäramt in München ablegen musste. Ein Herz für Streuner e.V. war also der erste in München gemeldete Verein, mit offizieller Erlaubnis! Birgit ist zudem die Verantwortliche für Katzen, für die sie eine extra Prüfung ablegen musste. Seit ca. 1 Jahr haben wir auch Katzen mit in die Vermittlung aufgenommen. In den ersten Jahren, kamen und gingen die Helfer. Es gab keine Konstanten und somit konnten auch keine feste Aufgabenbereiche abgegeben werden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter gingen von einem Tag auf den nächsten, wenn es ihnen zu viel wurde. Die gesamte Arbeit blieb immer an den gleichen Helfern hängen und es war teilweise sehr schwierig, alles alleine mit den wenigen finanziellen und administrativen Mitteln bewerkstelligen zu können. Große Kastrationskampagnen oder aufwendige Auffangstationen waren noch in weiter Zukunft. Wir waren froh, dass wir die hohen Tierarztkosten oder die Kosten für die Unterbringung der Hunde jeden Monat bezahlen konnten. Ende 2016 hat dann ein Umbruch im Verein stattgefunden. Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer hat sich verdoppelt, feste Spender haben sich gefunden und die Ernsthaftigkeit der Helfer hat sich verfestigt. Die Anzahl der Facebook Fans ist auf mittlerweile über 53.000 Fans angestiegen. Auf Instagram sind es mittlerweile über 10.000 Fans, die unsere Arbeit täglich verfolgen. Die Bekanntheit und Weiterempfehlungsquote des Vereins steigen stetig an. Familien, die bereits einen Hund von uns haben, holen sich einen zweiten dazu. Die Abläufe und Kontrollen der Adoptanten wurden optimiert und verstärkt. Das Ansehen des Vereins bei Deutschen Tierheimen ist gestiegen. Die Vertrauensbasis für langfristige Kooperationen wurde aufgebaut. So konnten mit vielen deutschen Tierheimen und auch einigen Gnadenhöfen Kooperationen vereinbart werden. Viel Aufklärungsarbeit in Rumänien konnte geleistet werden und langsam findet ein Umdenken der Bevölkerung statt. Wurden wir Anfangs noch mit Steinen beworfen und bespuckt, wenn Kastrationskampagnen in dörflichen Gegenden stattfanden, kommen nun immer mehr Menschen und helfen mit, die Hunde einzufangen und zu kastrieren. Die dauerhaften Kastrationen, die wir privaten Menschen mit ihren Tieren anbieten, werden angenommen und die Termine werden wahrgenommen. Seit Mai 2017 wurde dann ein weiteres großes Tierheim in Rumänien mit in unsere Arbeit aufgenommen: Das Shelter in Baia Mare. Dieses ehemalige Public Shelter wurde von dem rumänischen Verein „Salvati Animalele“ übernommen und seit ca. 2015 mit 2 ehrenamtlichen Helfern geführt. Bis Mitte 2017 waren die Bedingungen vor Ort katastrophal. Ausgelegt für ca. 250 Hunde, lebten dort über 450 Hunde unter schlimmsten Bedingungen. In Käfigen übereinandergestapelt oder auf Hütten lebend, kamen einige der Tiere nie aus ihrem Schutzbereich raus. Taten sie es dennoch, wartete der Tot durch eine beißwütige Meute auf sie. Wir hatten keine andere Wahl, als zunächst Tiere zu vermitteln, um damit die Bedingungen vor Ort zu verbessern. Aktuell haben wir es geschafft, auf knapp 300 Hunde im Durchschnitt zu kommen. Alle Hunde mit starkem Demodex Befall oder anderen infektiösen Hautkrankheiten wurden behandelt und große Mengen an hochwertigem Futter konnten für die Versorgung geschickt werden. Neue Außenbereiche wurden erbaut und jeder Hund hat eine Plastikwanne als Bett bekommen. Die Hunde werden nach und nach alle kastriert, entwurmt, entfloht und geimpft. Seit 2018 können wir auch für eine ausreichende monatliche Futterversorgung garantieren. Ein privat geführtes Areal in Busag, mit ca. 100 Hunden, gehört mit zu dem Verantwortungsbereich von Salvati Animalele. Auch hier helfen wir mit, die Bedingungen zu verbessern. Alle Hunde werden kastriert und geimpft und mit Futter versorgt. Unser großes Ziel für die Zukunft ist es noch, ein großes Gelände zwischen Bistrita und Baia Mare zu kaufen oder zu pachten und dies zu unserem eigenen „Open Shelter“ umzubauen. Um Hunden aus Tötungen, Müttern mit Welpen oder anderen kranken Hunden eine Unterkunft zu bieten sowie den Hunden, die keine Chance auf eine Vermittlung haben. Die Hunde können sich dort frei bewegen und sind in soziale Gruppen aufgeteilt. Die Tiere haben dann genug Auslauf, Platz, Futter, Hütten und medizinische Versorgung, um ein artgerechtes Leben führen zu können. Wir freuen uns auf vieles mehr, was die Zukunft so bringen wird. Wir haben in jedem Fall noch viele Pläne, Ideen und Visionen. Mit tollen Helfern, Spendern, emotionalen Unterstützern und Menschen, die den Tieren ein Zuhause schenken ist dies alles möglich. Wir werden uns nicht unterkriegen lassen von negativen Meinungen, falschen Unterstellungen oder Tierschutzgegnern. Wir werden die Fahne hochhalten und für das kämpfen, was wir lieben: TIERE!