Als man Linn fand, lag ein Hauch von Tragik über dem Ort: Zusammen mit ihren beiden Schwestern Layla und Cara wurde sie ausgesetzt entdeckt – dicht aneinander gekuschelt, als wollten sie sich gegenseitig Mut machen. Ihre Mutter lag leblos bei ihnen. Niemand weiß, wo die kleine Familie herkam. Vielleicht hatte man sie einfach zurückgelassen. Vielleicht hatte die Mama versucht, ihre Welpen auf den Straßen Rumäniens großzuziehen. Wir können nur ahnen, was die Kleinen dort erlebt haben könnten: Vielleicht suchten sie Schutz in Hauseingängen, vielleicht versteckten sie sich vor vorbeirasenden Autos oder hofften darauf, dass ein freundlicher Mensch ihnen etwas Futter hinlegte. Was auch immer ihr kurzes Leben bisher geprägt hat – es hat es nicht gut mit ihnen gemeint.
Heute sitzt Linn im privaten Shelter bei Paul in Baia Mare. Und obwohl man ihr ansieht, dass sie noch so klein und verletzlich ist, leuchtet in ihren braunen Augen etwas, das man nicht übersehen kann: Hoffnung. Hoffnung auf ein Leben, das nicht im Zwinger weitergehen soll. Hoffnung auf Menschen, die ihr zeigen, dass die Welt nicht nur kalt und laut ist, sondern auch warm und sicher sein kann.
Linn ist etwa 3 Monate alt und wird vermutlich einmal mittelgroß. Sie trägt ein schwarzes, glänzendes Fell, dazu ein weißes Bärtchen und ein zartes Lätzchen, das sie aussehen lässt, als hätte sie sich schick gemacht. Ihre braunen Augen wirken warm und neugierig, ihre lackschwarze Nase ziert ein wunderschönes, unglaublich niedliches Gesicht, das jeden direkt berührt. Zudem hat Linn eine angeborene kurze Rute, doch es beeinträchtigt sie in keiner Weise. Leider wird ihr damit eine Einreise in die Schweiz nicht möglich sein.
Trotz des schweren Starts zeigt Linn ein offenes und liebevolles Wesen. Sie versteht sich gut mit anderen Hunden und zeigt sich auch Menschen gegenüber freundlich und zugewandt. Ein zarter, sehr liebenswerter Charakter, der einfach nur ankommen möchte.
Bei den ersten Untersuchungen wurde festgestellt, dass Linn an Babesiose leidet – einer durch Zecken übertragenen Erkrankung. Sie wird selbstverständlich behandelt und bekommt die nötige medizinische Unterstützung, sodass sie gute Chancen hat, sich vollständig zu erholen. Gerade jetzt braucht sie einfühlsame Menschen, die ihr zeigen, dass sie nicht allein ist.
Wenn Linn in ihr neues Zuhause einzieht, wird zunächst alles neu und aufregend für sie sein. Wir wissen nicht, ob sie jemals ein richtiges Zuhause hatte – wahrscheinlich muss sie alles von Grund auf lernen: in einer Wohnung leben, an der Leine laufen, Stubenreinheit, Alltagssituationen, Geräusche, Rituale.
All das schafft sie – mit liebevoller, ruhiger, aber konsequenter Führung. Eine positiv arbeitende Hundeschule oder Welpengruppe wäre ein wunderbarer Start, um ihr die Welt auf die schönste Art zu zeigen.
Linn ist ein Welpe – neugierig, lernwillig, verspielt. Sie braucht abwechslungsreiche Beschäftigung, die ihren Kopf und ihren Körper fordert: kleine Suchspiele, sanftes Training, gemeinsames Entdecken der Welt. Und bald wird sie in die Pubertät kommen – eine Phase, in der Hormone das junge Hundehirn ordentlich durcheinanderwirbeln. Dann braucht sie besonders geduldige Menschen, die wissen: Auch diese Phase geht vorbei, wenn man liebevoll dranbleibt.
Mehr als alles andere wünscht sich Linn ein empathisches, warmherziges Zuhause, in dem sie ankommen und für immer bleiben darf. Menschen, die ihr zeigen, dass aus einem kleinen Straßenwelpen ein geliebter Familienhund werden kann. Menschen, die sie sehen, wie sie wirklich ist: ein besonderes, mutiges, wunderschönes kleines Hundemädchen – das nichts mehr möchte, als geliebt werden.
Schenkst du Linn die Zukunft, die sie verdient? Dann melde dich bei uns oder fülle am besten gleich die Selbstauskunft hier auf der Website aus. Wir laden auch herzlich alle, die eine Pflegestelle anbieten können, dazu ein, sich bei uns zu melden. Eure Unterstützung und Bereitschaft, einem Hund in Not vorübergehend ein liebevolles Zuhause zu geben, ist für uns und die Tiere eine große Hilfe.
Linn reist geimpft, gechipt, entwurmt und entfloht. Sie wird nach positiver Vorkontrolle gegen eine Schutzgebühr von 500 Euro und mit gültigem EU-Heimtierausweis vermittelt. Aufgrund ihrer angeborenen verkürzten Rute kann sie nicht in die Schweiz einreisen.
Wir danken Susann G.! Du hast Linn ihren Namen und damit eine eigene Identität geschenkt.
Stand: 11.12.2025







