Lukas wurde gemeinsam mit seinem Bruder Aris von den Straßen Rumäniens gerettet. Zwei alte Seelen, die dort überlebt haben, wo das Leben kaum etwas schenkt – nur Kälte, Hunger und Einsamkeit.
Heute sitzt Lukas im Public Shelter von Baia Mare. In Sicherheit, ja – aber einsam auf ein paar Quadratmetern Beton, hinter Gittern, die die Welt aussperren. Kein Zuhause. Kein weiches Bett. Keine Hand, die ihn streichelt.
Niemand weiß, wo Lukas herkommt. Vielleicht hatte er einmal ein Zuhause, bevor er alt und überflüssig wurde. Vielleicht war er schon immer ein Straßenhund, der Tag für Tag ums Überleben kämpfte. Wir wissen es nicht. Doch sein Blick erzählt alles – von Jahren des Wartens, von Entbehrung, von Hoffnung, die immer wieder leise aufflackert, nur um erneut zu verlöschen.
Lukas ist etwa 13 Jahre alt, ein großer Rüde mit rund 60–65 cm Schulterhöhe. Sein schwarzes und braunes Fell ist grau geworden, und in seinen warmen, dunklen Augen liegt eine stille Traurigkeit. Vielleicht trägt er Gene eines Herdenschutzhundes in sich – ruhig, wachsam, eigenständig.
Er ist freundlich, aber vorsichtig. Er schaut, ohne sich aufzudrängen. Er zieht sich zurück, wenn man zu nah kommt. Er hat gelernt, dass Nähe nicht immer Gutes bedeutet. Seine Zähne fehlen – Spuren eines langen, harten Lebens. Lukas hat nie ein Zuhause gekannt, keine weiche Decke, kein Gefühl von Geborgenheit. Und doch ist er noch da – leise, geduldig, als würde er hoffen, dass irgendwo jemand sein Herz für ihn öffnet.
Wir wissen, Lukas ist alt. Vielleicht bleibt ihm nicht mehr viel Zeit. Aber gerade deshalb braucht er jetzt einen Platz, an dem er zur Ruhe kommen darf. Einen Ort, an dem er nicht mehr friert. Wo er nicht mehr vergessen wird. Wo er zum ersten Mal spüren darf, dass er angekommen ist.
Lukas braucht keine Erwartungen, keine Erziehung, keine Abenteuer. Nur Liebe. Nur einen sicheren Platz, an dem er schlafen darf – ohne Angst. Einen Menschen, der ihm sagt:
„Du bist nicht mehr allein.“
Lukas wird geimpft, gechipt, entwurmt und entfloht reisen, mit EU-Heimtierausweis und nach positiver Vorkontrolle. Ob er kastriert werden kann, muss altersbedingt geprüft werden. Er wird auf einen Gnadenplatz ohne Schutzgebühr vermittelt – an Menschen mit Herz, Ruhe und Geduld, die ihm den letzten Abschnitt seines Lebens schenken möchten.
Wenn du in Lukas’ Augen siehst, was wir sehen – diese stille – dann melde dich bitte bei uns. Lukas wartet.
Wir danken Asja K.! Du hast Lukas seinen Namen und damit eine eigene Identität geschenkt.
Ein großer Dank geht auch an Dagmar G., die eine monatliche Patenschaft für Lukas übernommen hat.
Stand: 23.10.2025













