Cluj, Rumänien. Netter alter Herr sucht Rentnerkorb für immer. Der 11 Jahre alter Patrasch, der etwa 18 kg wiegt, hat ein bewegtes Leben hinter sich. Ich meine nicht voller schöner Abenteuer, sondern ein sehr schwieriges Leben.
Die ersten 2 Jahre durfte er sie als Straßenhund verbringen und so Tag für Tag sich durchschlagen, um zu überleben. Zwei Jahre voller Entbehrungen, Angst, Gefahr und Hunger. Die Straße ist kein schöner Ort für keine Tiere aber für ganz junge Hunde ohne Erfahrungen ist es besonders heikel und trostlos.
Dann gab es einen unerwarteten Wendepunkt in Patrasch’s Leben. Sollte es das Leben doch gut mit Patrasch meinen? Der junge Mann hatte die Chance in einer hiesigen Pflegefamilie untergebracht zu werden. Dort konnte er das Hunde Einmaleins erlernen, das Zusammenleben mit Zweibeinern kennen und schätzen lernen. Jeden Tag ein voller Bauch, ein Schlafplatz, den er nicht suchen musste und endlich Zuneigung. Jetzt wurde er mal umsorgt.
Es war keine eigene Familie, aber für den einsamen Hund ein Quantensprung. Wie lange er dort bleiben dürfte, ist unbekannt nur, dass er mehrfach die Familie wechselte bis er zu guter Letzt in Rumänien adoptiert wurde. So gingen die Jahre ins Land, bis seine Besitzer umgezogen sind und versäumten Patrasch mitzunehmen, der mittlerweile 11 Jahre alt geworden ist. Und jetzt sitzt der arme Kerl im Shelter von Cluj und grübelt, über was ihm geschieht. Schon wieder ein Schicksalsschlag, an dem der freundliche Hund keine Schuld trägt.
Patrasch ist ein sanfter und liebevoller Zeitgenosse. Er ist ein sehr ruhiger und sehr gehorsamer Vertreter seiner Art. Für sein Alter noch verspielt, verträglich mit seinen Artgenossen und fährt sogar ohne Probleme im Auto mit.
Leider wurde die Vorsorge in seiner ehemaligen Familie nicht allzu ernst genommen. Patrasch hat einige gesundheitliche Baustellen. Momentan ist der arme Kerl in tierärztlicher Behandlung wegen eines verletzten Auges. Die Enukleation des Auges wurde, wegen Infektionsrisiko und Schmerzen, dringend empfohlen. Das andere Auge ist völlig gesund. Wie wir wissen, können Hunde sich relativ schnell mit einem Auge zurechtfinden. Seine Lebensqualität wird dadurch nicht eingeschränkt.
Darüber hinaus wird er wegen eines hinkenden Beins auch untersucht. Deswegen werden ausgiebige Spaziergänge weniger passieren. Die eine oder andere kleine Runde um die Ecke oder im eigenen Garten sind bestimmt willkommen. Der weitere Verlauf der Behandlungen wird zeigen, wie die nächsten Schritte aussehen werden.
Patrasch wurde nach dem Hund aus der Animé Serie „Niklaas, ein Junge aus Flandern“ getauft! Wir hoffen sehr, dass, wie der gleichnamige Hund, auch er seine Menschen findet, die ihn liebevoll behandeln! Wer ist also bereit, seine Türe für einen alten Hund zu öffnen? Wer bietet ihm einen kuscheligen Rentnerkorb, damit er sorglos und in Ruhe sein Rentnerdasein genießen kann?
Der alte Herr ist kastriert, gechipt, geimpft und entfloht. Sein EU-Heimtierausweis liegt in seinem Koffer. Nach positiver Vorkontrolle wird er ohne Schutzgebühr vermittelt, da es sich in diesem Fall um die Unterbringung in einem Gnadenplatz handelt. Auch eine Pflegestelle würde ihm weiterhelfen.
Vielen Dank Silvie S.! Du hast unserem Opi einen Namen und damit eine Identität geschenkt!
Ein großer Dank geht auch an Pia B., die eine monatliche Patenschaft für Patrasch übernommen hat.
