NEVI, ehem. Pedo

NEVI, ehem. Pedo

Nevi sucht dringend nach einer passenden Pflegestelle oder im besten Fall findet er gleich seine Familie und sein “ für immer Zuhause “.

Nevi kam als Welpe zu einer Familie nach Deutschland. Alles war gut bis plötzlich sein Mensch starb und er sein Zuhause verloren hatte. Dann ging es für ihn in eine Pension und von dort aus konnte er in seine derzeitige Pflegestelle ziehen.

Bericht seiner Pflegestelle:

Nevi scheint aus der Pubertät weitestgehend hinausgewachsen.  Trotz der ungünstigen Bedingungen hier und den schwierigen Startbedingungen, hat er doch auch einiges lernen können. Was uns für Nevi mega freut. Denn Nevi ist ein echt toller Hund. Als Einzelhund ist er für Herdenschutz-Liebhaber ein echter Traum!

Doch nach einigen Beißvorfällen kommen wir nicht mehr weiter, da wir leider auch die letzte Energie und das Zutrauen in uns verloren haben im Umgang mit Nevi und unsere anderen Tiere leiden teils unter diesen Bedingungen hier, seit Nevi in unser Leben getreten ist.

Nevi braucht weiterhin eine Menge Aufmerksamkeit seiner Bezugspersonen, damit man sein Vertrauen weiter aufbaut und auch nicht wieder verliert.

Mit mir, da ich als einzige Person täglich vor Ort bin, scheint er daher sichererer zu sein, mein Partner muss schon weiterhin sehr aufpassen, sobald er mit Nevi in Kontakt tritt. Aber nach den letzten „Missverständnissen“ bzw. auch Beißvorfällen und nachdem wieder viel Zeit ins Land gegangen ist, nähern sich die beiden langsam wieder an. Nevi zeigt somit, dass er stets bereit ist zu lernen und sich auf sein Gegenüber einzulassen, solange man auch als Mensch bereit ist, nicht aufzugeben und zu lernen. Im Umgang mit Nevi darf man keine Unsicherheit zeigen, damit Nevi nicht verunsichert wird.

Leider sind wir nach mehreren Beißvorfällen mit unserer Kraft am Ende und mit Ausgeglichenheit nicht mehr gut bestückt und eine adäquate Zusammenarbeit und Training mit Nevi ist für uns nicht möglich. Daher können wir nicht mehr sagen, wie sich Nevi mittlerweile beim Autofahren, beim Tierarzt oder auf Spaziergängen verhalten würde, da wir ihm keinen Mauli mehr anziehen. Und so natürlich nicht mit ihm nach draußen können.

So können wir ihm leider auch keine Spaziergänge mehr ermöglichen. Er fühlt sich aber zum Glück auf seinem ihm bekannten Territorium wohl. Bei uns hat er einen Teil der Weidefläche unserer Schafe als Auslauf extra gesichert bekommen und passt dort sehr gut auf sein Territorium auf. Da er bei Außenreizen jedoch auch impulsiv reagieren kann, natürlich von den Schafen getrennt. Vorsicht ist besser als Nachsicht für die Schafe. Neben den Schafen klappt es sehr gut mit diesen, da sie sich mittlerweile auch nicht mehr erschrecken, wenn Nevi stürmisch Passanten etc. meldet.

Aber wir sind wie gesagt mit unserer Kraft am Ende seit diesen drei Jahren, die Nevi bei uns ist und dürfen kein Risiko im Umgang mit ihm eingehen, da wir uns um viele andere Tiere in Not kümmern, die, seit dem Nevi bei uns ist, eh schon zurückstecken müssen und wir aber auch für all unsere anderen Schützlinge Verantwortung tragen und keine:r mehr von uns beiden Menschen aufgrund einer Verletzung noch mal ausfallen darf.

Es wäre daher sehr gut, sowohl für Nevi als auch für die anderen Hunde bzw. all die Tiere hier und uns, wenn sich Menschen melden, die ausreichend Zeit, Raum und Energie für diesen eigentlich großartigen Hund haben, wenn man wie gesagt die nötigen Gegebenheiten für ihn hat: Ein sehr gut gesicherter Auslauf, gerne Katzen als Gefährten :), Erfahrung im Umgang mit sensiblen Hunden, Erfahrung mit Herdenschutzhund-Eigenschaften, Zeit.

Besucher sollten stets von ihm getrennt sein bzw. nur Kontakt, wenn Nevi einen gut sitzenden Mauli trägt. Andere Hunde sollten nicht im neuen Zuhause sein, außer vielleicht eine in sich ruhende, kräftige Hündin. Kontakt mit Hunden jedoch nur unter Aufsicht und mit Mauli.

Hier kann er weiterhin nicht mit den anderen Hunden zusammen sein, auch wenn er sich mittlerweile viel ruhiger und sehr freundlich verhält als noch am Anfang.

Da Nevi jedoch impulsiv reagieren kann und gerade die hier lebende kleine Hütehündin (ehemalige „Angsthündin“) ebenfalls, ist das Risiko zu groß, dass die Kleine wieder zu große Rückschritte macht oder sogar verletzt wird. Es hat zu Beginn lange gedauert und war sehr zeitintensiv, die kleine Hütehündin und Nevi aneinander zu gewöhnen, um zumindest ein Nebeneinander möglich zu machen.

Unsere große Hündin ist zwar generell allen Hunden gegenüber erst mal aufgeschlossen, hält sich jedoch von Nevi auch lieber etwas fern, da sie weiß, dass sie ihm körperlich nichts entgegensetzen kann und ein gutes Gespür für ihr Gegenüber hat. Getrennt durch ein Gitter geht sie aber auch auf Nevi freundlich zu. Ohne Gitter hält sie lieber Abstand.

Wir sehen, dass Nevi kein Buch mit sieben Siegeln ist, sondern ein lernwilliger, freundlicher, aber eben sensibler HSH, der Menschen und ein Umfeld braucht, das besser für ihn passt.

Menschen, die spezialisierter auf HSH sind und bessere Bedingungen im Zuhause haben, werden in Nevi einen bereitwilligen Hund kennenlernen, der sich über eine Beziehung zum Menschen sehr freut und diese auch braucht. Ein Mensch oder Menschen, die eben nicht auf Besucher:innen als freiwillige Helfer:innen angewiesen sind, da sie sich um über 30 Tiere in Not kümmern, die teils besondere Aufmerksamkeit brauchen oder aber ausreichend Platz haben, sowohl für Besucher als auch Nevi.

Wir haben einfach nicht mehr die Kraft, Zeit noch Geld für diesen eigentlich super netten, sonnigen, aber eben auch sensiblen HSH und müssen es natürlich trotzdem täglich versuchen, da sonst Rückschritte vorprogrammiert sind, die das Zusammenleben wieder unsicherer machen würden und wir natürlich auch nicht wollen, dass Nevi sein eigentlich aufgeschlossenes Wesen verliert.

Wie gesagt: Nevi ist ein toller Hund. Liebebedürftig, lernwillig, eigentlich freundlich. Aber er braucht eben auch sein passenderes Zuhause und Menschen, die ihm besser das bieten können, was ein junger, sensibler, schmusiger HSH ebenso braucht.

Wer ehrliches Interesse an Nevi und an Herdenschutzhunden hat und sich vorstellen kann, dass ein Leben mit Hund keine Einbahnstraße ist und Verantwortung für die nächsten 10- 15 Jahre bedeutet, ist herzlich willkommen diesen wundervollen sonnigen Hundejungen bei uns auf der Pflegestelle kennenzulernen.

Nevi ist nicht kastriert. Er ist gechipt, geimpft, entwurmt, entfloht und bringt einen EU-Heimtierausweis mit. Nach einer positiven Vorkontrolle und gegen eine Schutzgebühr von 500 Euro darf er dann bei dir einziehen.

Möchtest du Nevi ein liebevolles Zuhause mit viel Freiraum und Familienanschluss geben? Ihn Schritt für Schritt und mit ganz viel Geduld durch die Pubertät begleitet und ihm das Unbekannte dieser Welt zeigen?

Vielen Dank an Magdalena B.! Du hast Pedo seinen Namen und damit eine Identität geschenkt! Mittlerweile heißt er nun Nevi 🙂

Stand: 12.12.2024