Samu ist ganz neu im öffentlichen Shelter Bistrita. Ein Ort, an dem ohnehin kaum Zeit bleibt für echte Nähe – und erst recht nicht für Vertrauen.
Er ist gerade einmal ein Jahr alt, mittelgroß und hat kurzes, rehbraunes Fell, dunkle, treue Augen und ein Gesicht, in dem man seine Angst und Unsicherheit sofort ablesen kann. Mit seiner schlanken, sensiblen Statur und den vorsichtigen Bewegungen wirkt er zerbrechlich und verletzlich – und genau das ist er aktuell auch.
Samu wurde mit einer Lebendfalle von den Hundefängern eingefangen. Was er vorher erlebt hat, können wir nur erahnen. Vielleicht hat er sein ganzes bisheriges Leben draußen verbracht, ohne irgendeine Bindung an Menschen. Vielleicht hat er schlechte Erfahrungen gemacht – oder schlicht nie gelernt, dass man sich Menschen überhaupt nähern kann.
Im Moment lässt sich Samu nicht anfassen. Er zieht sich zurück, versteckt sich hinter seiner Hütte, nimmt höchstens mal ein Leckerli an – und wenn man ihm zu nahekommt, kann er nach vorne gehen. Es ist kein böser Wille, sondern blanke Unsicherheit.
Unsere Helfer vor Ort geben ihr Bestes, aber der Alltag im Shelter lässt ihnen keine Zeit, intensiv mit Hunden wie Samu zu arbeiten. Und das ist das Bittere: Ohne gezielte Hilfe wird sich seine Situation dort kaum verbessern.
Was Samu jetzt dringend braucht, ist ein ruhiges, ländliches Zuhause mit möglichst wenig Umweltreizen, in dem er ganz in seinem Tempo ankommen darf. Ein eigenes Zimmer, das ihm als sicherer Rückzugsort dient, von dem aus er dennoch das Familiengeschehen vorsichtig beobachten kann, wäre ideal. Das Grundstück muss vollumfänglich gesichert sein, denn Leinenführung ist aktuell schlicht nicht möglich – zu groß ist seine Angst, zu fremd jede Berührung. Kinder im Haushalt sollten schon älter sein und die besondere Situation mit Samu verstehen und akzeptieren können. Erwartungen an ihn sollten nicht gestellt werden. Viel wichtiger sind Geduld, Verständnis, Wissen über Angsthunde – oder die Bereitschaft, sich dieses anzueignen (natürlich gerne in Begleitung unseres Wissens) – und ein großes Herz, das auch leise, unscheinbare Fortschritte erkennt und würdigt.
Ein direkter Test mit anderen Hunden oder Katzen konnte bislang nicht stattfinden, da Samu sich nicht anfassen lässt – und damit schlicht auch nicht sicher zu anderen Tieren geführt werden kann.
Wir hoffen sehr, dass er irgendwann Vertrauen zu Menschen fassen kann. Doch leider fehlt es vor Ort an den nötigen Ressourcen, um intensiv mit ihm zu arbeiten. Unsere Helferinnen und Helfer tun ihr Möglichstes, aber der Alltag im rumänischen Shelter wird seine Angst eher verstärken als lindern.
Samu ist eine Seele in Not. Und wir wissen: Die Reise mit ihm wird nicht einfach. Sie erfordert Zeit, Konsequenz, Fachwissen – und ein Zuhause, das keine schnellen Erfolge erwartet, sondern bereit ist, mit Samu eine lange Brücke ins Vertrauen zu bauen. Schritt für Schritt.
Wir hoffen sehr, dass Samu den Rest seines Lebens nicht im Shelter verbringen muss und ganz schnell eine Chance auf ein schönes, neues Leben bekommt.
Er reist gechipt, geimpft, kastriert, entwurmt und mit EU-Heimtierausweis. Die Vermittlung erfolgt nach positiver Vorkontrolle und gegen eine Schutzgebühr in Höfe von 500 Euro. Ideal wäre auch eine erfahrene Pflegestelle für Samu. Das würde ihm sicherlich sehr helfen.
Vielen Dank Maren H. für Samus Namen. Jetzt hoffen wir auf das größte Geschenk: einen sicheren Hafen für diesen stillen Kämpfer.
Vielen Dank Daniela K.! Du unterstützt Samu mit einer monatlichen Patenschaft!
Stand: 23.06.2025