Baia Mare, Rumänien. Wenn man Topas sieht, erinnert er eher an ein gerupftes Huhn als an einen prächtigen und stolzen Herdenschutzhund, denn sein Fell ist dünn, zerzaust und an einigen Stellen ausgefallen und seine Haut ist geschunden und gerötet. Topas leidet unter einem Demodexmilben-Befall, der bei den fehlernährten, vernachlässigten und gestressten Straßenhunden nicht selten ist. Auch hat er einen verkürzten Schwanz, warum dies so ist, können wir leider nicht sagen. Dies verwehrt ihm leider die Einreise in die Schweiz. Aber so erschreckend das Erscheinungsbild dieser Erkrankung auch ist, kann man doch durch eine entsprechende Therapie mit einer vollständigen Abheilung der Hautveränderungen rechnen. Auch ein stressfreies Leben und gesunde Ernährung ist für die Genesung notwendig und deshalb hoffen wir sehr, dass Topas möglichst bald ein ruhiges Zuhause bei liebevollen Menschen findet, in dem er zu Kräften kommen und sich erholen kann. Momentan muss er leider im überfüllten und lauten Public Shelter in Baia Mare leben, in dem kein Hund wirklich zur Ruhe kommen kann. Deshalb würde auch eine Pflegestelle für Topas eine große Chance auf ein besseres Leben darstellen.
Wir schätzen Topas auf ein Alter von ca. zwei Jahren, er ist also genau im richtigen Alter, um noch mal ganz neu durchzustarten. Mit ca. 70 cm Schulterhöhe und ca. 35 kg zählt er zu den großen Hunden. Wenn sein helles Fell mit der braunen Gesichtszeichnung erst nachgewachsen ist und er noch einige Kilos zugenommen hat, wird er Topas sicherlich ein wunderschöner und beeindruckender Rüde sein. Topas schaut aus seinen unglaublich traurigen, hellbraunen Augen skeptisch in die Kamera. Der harte Kampf ums Überleben hat den jungen Rüden nicht nur körperlich, sondern auch seelisch gezeichnet. Er wirkt entkräftet und enttäuscht vom Leben, aber ist gut verträglich mit anderen Hunden. Aktuell zeigt er leichte Unsicherheiten im Gangbild. Diese sind bereits in der Abklärung und werden entsprechend behandelt.
Topas wünscht sich so sehr verlässliche Menschen an seiner Seite und braucht Adoptanten mit Einfühlungsvermögen und Geduld, um wieder echtes Vertrauen fassen zu können. Aber wer will ihm das verdenken – wahrscheinlich kennt er noch keine liebevolle, streichelnde Hand. Vermutlich handelt es sich bei Topas um einen Herdenschutzhund-Mix, der nach seiner Genesung auch rassetypischen Eigenschaften zeigen kann. Deshalb sollten seine neuen Menschen sich bereits mit den Besonderheiten von Herdenschutzhunden beschäftigt haben und über ein eingezäuntes Grundstück in einem eher ländlichen Gebiet verfügen, in dem Topas sich frei bewegen kann und das er bewachen darf.
Von den Regeln für ein Leben als Haushund hat Topas sicherlich auch noch nichts gehört. Aber wir glauben, dass er bereit ist, jede Chance zu nutzen und durch viel Zuwendung, Geduld und liebevolle, aber konsequente Erziehung Vertrauen aufbauen und sich ganz in seinem Tempo für alles Neue öffnen wird. Mit anderen Hunden versteht er sich gut.
Nach der ersten Eingewöhnungszeit wird Topas der Besuch einer positiv arbeitenden Hundeschule sicherlich guttun, denn regelmäßiges Training wird sein Selbstbewusstsein und die Bindung an seine neuen Menschen fördern.
Wir wünschen uns für den tapferen Rüden positiv denkende Adoptanten, die viel Zeit mit ihm verbringen möchten und sich zutrauen, einfühlsam, geduldig und konsequent mit ihm zu arbeiten. Bestimmt wird es dann schnell gelingen, wieder ein Lächeln auf sein trauriges Gesicht zu zaubern.
Möchtest du Topas die Welt noch einmal ganz neu erklären? Dann melde dich bei uns. Er kann sofort gechipt, geimpft, kastriert, entwurmt und entfloht mit einem EU-Heimtierausweis in sein neues Zuhause reisen. Topas wird nach einer positiven Vorkontrolle und gegen eine Schutzgebühr von 450 Euro vermittelt.
Wir bedanken und herzlich bei der Namenspatin Maja W., die Topas seinen Namen und damit eine eigene Identität geschenkt hat.
Ein großer Dank geht auch an Corinna M., die eine monatliche Patenschaft für Topas übernommen hat.
